Ausgezeichnet kommuniziert - Wie der WAFF mit "Nicht wieder Mary" den Staatspreis PR holte
Shownotes
Mit der innovativen Pflege-Soap „Nicht wieder Mary“ hat der waff – Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds den Staatspreis PR 2024 gewonnen. Gemeinsam mit der Agentur BTTR entwickelte der waff ein unterhaltsames Social-Media-Format, das den Pflegeberuf auf emotionale und humorvolle Weise ins Rampenlicht rückte. In dieser Folge spricht PRVA-Vorstandsmitglied Kilian v. Dallwitz mit den beiden Projektverantwortlichen Klaus Kienesberger und Sherin Quell darüber, wie aus einer mutigen Idee eine preisgekrönte Kampagne wurde. Ein Gespräch über Zielgruppenverständnis, gesellschaftliche Verantwortung – und warum Kommunikation manchmal mehr Soap Opera als klassische Kampagne sein darf.
"Nicht wieder Mary" kannst du dir gleich hier anschauen:
Transkript anzeigen
00:00:09: Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des PRVR Jubiläums Podcasts, anlässlich von fünfzig Jahren Public Relations-Verband Austria.
00:00:18: Heute geht es um eine Kampagne, die das klassische Bild von PR auf den Kopf gestellt hat und genau dafür auch ausgezeichnet wurde mit dem Staatspreis PR.
00:00:28: Wir sprechen über nicht wieder Mary, eine Social Media Soap rund um den Pflegeberuf, die mehr als über zehntausend Jobinteressierte erreichte und mit Humor, Haltung und Kreativität begeistert hat.
00:00:44: Der Absender dahinter ist der Wiener Arbeitnehmerinnenförderungsfonds, kurz WAF.
00:00:49: Und der WAF unterstützt WienerInnen seit über dreißig Jahren bei Aus- und Weiterbildungen, beruflicher Orientierung und dem Einstieg in Zukunftsberufe wie Pflege, IT oder Elementarpädagogik.
00:01:02: Zu Gast sind heute zwei zentrale Personen hinter der Kampagne.
00:01:05: Zum einen Klaus Kinisberger, Er leitet die Kommunikation des WAF.
00:01:09: Klaus ist seit Jahrzehnte im öffentlichen Bereich als Kommunikationsverantwortlicher, als Pressesprecher in der Umsetzung von Bildungsprojekten, als Lehrbeauftragter, als Ausstellungsgestalter und als Kommunikationswissenschaftler.
00:01:23: Und dann haben wir noch Sherin Quell.
00:01:25: Sie verantwortet die digitale Kommunikation beim WAF und hat die Kampagne Nicht Wieder Mary mitkonzipiert und umgesetzt.
00:01:32: Sherin studierte politische Kommunikation an der Universität Amsterdam und sammelt ihr zuvor Agenturerfahrung in den Bereichen Gesundheit und Nachhaltigkeit.
00:01:41: Herzlich willkommen, ihr beiden.
00:01:43: Schön, dass ihr da seid.
00:01:44: Hallo, danke für die Einladung.
00:01:46: Danke für die Einladung.
00:01:47: Klaus, wir fangen mal mit dir an, bevor wir in die Kampagne einsteigen.
00:01:51: Was ist der Waff?
00:01:52: Wofür steht ihr?
00:01:54: Was sind eure zentralen Aufgaben?
00:01:57: Also, der Waff, den gibt es jetzt seit dreißig Jahren und er wurde vor dreißig Jahren gegründet.
00:02:04: im Auftrag der Stadt Wien und gemeinsam mit den Sozialpartnern.
00:02:08: Und das ist ein ganz wichtiger Punkt.
00:02:10: Wir unterstützen in Wien Menschen, die sich beruflich weiterentwickeln möchten und sind da die zentrale Anlaufstelle.
00:02:19: Und wir machen das kooperativ mit ganz vielen Partnern, mit den Sozialpartnern, mit der Stadt Wien, aber ganz vielen anderen Einrichtungen.
00:02:26: Und das ist so der Kern von dem, was unsere Aufgabe ist.
00:02:30: und wir unterstützen insbesondere auch Menschen, die es nicht so leicht haben am Arbeitsmarkt.
00:02:36: Das können sein zugewanderte Personen, das können aber auch insbesondere Leute sein, die bisher keinen beruflichen Abschluss mitbringen.
00:02:45: Und dieser Fokus ist auch für unseren Arbeitsmarktpolitischen Auftrag ganz wichtig, weil und damit schließe ich die Kurve zur Kommunikation.
00:02:57: Wir müssen natürlich diese Menschen diese Zielgruppen auch gut erreichen und brauchen darum eine gute und vertrauensvolle Kommunikation und sind deswegen als Waffe auch sehr kommunikationsorientiert, auch durchaus mit einem hohen Output Gedanken, also wie im konkreten Fall, wir wollten Menschen in die Pflege bringen.
00:03:18: Gib uns mal einen Einblick in die Arbeitswelt.
00:03:22: Also wie hat sie sich in den letzten Jahrzehnten entwickelt?
00:03:24: Also Waffe gibt es seit dreißig Jahren.
00:03:27: Gib uns mal vielleicht einen Einblick in die letzten fünfzehn Jahre, was sind die Herausforderungen, was sind die Entwicklungen vor allem in Richtung Weiterbildung als eure Kernaufgabe?
00:03:38: Die Welt hat sich in den letzten dreißig Jahren und vor allem auch in den letzten fünfzehn Jahren natürlich massiv verändert.
00:03:44: In dieser Zeit, in diesen fünfzehn Jahren waren, wenn ich richtig nachrechne, zwei, drei, vier schwerwiegende Krisen, die natürlich auch den Arbeitsmarkt betroffen haben.
00:03:54: von der Finanzkrise in den Anfang der zweizehnern Jahre bis rauf zu Corona und jetzt auch verursacht durch Kriege und Inflation.
00:04:06: Wir sind da schon mit großen Herausforderungen beschäftigt, sei es die Digitalisierung, sei es der Bereich Pflege und Soziales, wo schlicht und einfach tiefgreifende Umweltzungen am Arbeitsmarkt stattfinden und wo Wir, den Wienerinnen und Wienern, helfen oder sie unterstützen dabei, mit diesen Veränderungen umzugehen.
00:04:29: Sei das jetzt, indem man sich beruflich umorientiert, indem man eine Weiterbildung macht oder auch, indem man in einen komplett neuen Job einsteigt.
00:04:39: Und das ist schon ein Kern von dem ganzen.
00:04:43: Der Arbeitsmarkt erfordert immer mehr Anpassungen und es wird so sein, dass die meisten von uns nicht in dem Beruf, den Sie einmal erlernt haben, auch in Pension gehen werden.
00:04:56: Und da in diesen Situationen ist der Waffe einfach gemeinsam mit der Miami-S eine wichtige und zentrale Anlaufstelle mit unseren Angeboten.
00:05:06: Du hast es schon angesprochen, die Zielgruppen gerechter Kommunikation, Shirin, wie gestaltet ihr diese?
00:05:13: Wir haben im WAF mittlerweile einige Social Media-Knele, die wir auch tagtäglich nutzen, also allen voran Facebook, Instagram, TikTok, LinkedIn, YouTube, natürlich auch unseren Newsletter und unsere Website, die sozusagen auch das Kernstück unserer Kommunikation ist.
00:05:31: Und
00:05:31: wir haben, wie auch von Klaus angesprochen, ganz viele unterschiedliche Zielgruppen, die wir ansprechen, mit unseren Angeboten als WAF, allen voran beschäftigte Wiener und Wienerinnen.
00:05:42: Natürlich auch Menschen, die auf A-Bezuche sind, die eine Ausbildung machen möchten und dann direkt in einen Job einsteigen möchten.
00:05:50: Dann haben wir auch eher speziellere Zielgruppen, wie Jugendliche.
00:05:53: Wir haben mit TikTok beispielsweise einen Kanal eröffnet, Gimaläre, wo wir ganz besonders junge Menschen ansprechen möchten, die eben einen Lehrberuf ausüben möchten und da so ein bisschen in der Findungsphase sind, also eher unter twenty-fünf.
00:06:08: Und dann natürlich auch einen Schwerpunkt für Menschen über fünfzig.
00:06:11: Also auch eine Zielgruppe, die sehr wichtig ist für den Arbeitsmarkt und die wir auch unterstützen mit gezielten Angeboten und die wir auch in unserer Kommunikation, also in diesen Kommunikationsmix.
00:06:21: auch berücksichtigen und auch Unternehmen.
00:06:24: Also wir haben auch Unternehmen, die beispielsweise Fachkräfte ausbilden, die wir auch unterstützen.
00:06:29: Und da haben wir auch Kommunikationsmaßnahmen, die wir setzen, immer wieder.
00:06:34: Das heißt, wir haben eine Breite an Zielgruppen.
00:06:38: Und in unserer Arbeit ist es ganz wichtig, diese zu segmentieren und uns zu überlegen, mit welchen Kanälen erreichen wir welche Zielgruppe und dann unterzubrechen, was für Formate müssen wir entwickeln, um diese Zielgruppe.
00:06:51: auch richtig anzusprechen und unsere Angebote auch runterzubrechen.
00:06:56: Also ganz wichtig ist uns auch die Sprache, mit der wir kommunizieren, weil wir da natürlich von bis auch unterschiedliche Personen ansprechen und nicht jede Person, egal welchen Alters oder auch Background sozusagen, wie die Person aufgewachsen ist oder ob sie gut oder nicht so gut Deutsch kann, braucht natürlich auch eine unterschiedliche Art der Ansprache.
00:07:19: Weil es ist ja schon sehr komplex.
00:07:21: Es ist unglaublich vielfältig, was ihr anbietet, auch was die Bedürfnisse von der Zielgruppe sind.
00:07:27: Was sind da so einzelne Kernbotschaften, wenn du dir jetzt einzelne rauspicken würdest, womit ihr merkt, damit erreichen wir die und die Zielgruppe?
00:07:39: Wie arbeitet ihr die aus und damit wir ein Gefühl dafür bekommen?
00:07:43: Genau.
00:07:44: Unsere zentrale Botschaft ist es, Menschen Mut zu machen, dass es Möglichkeiten gibt, sich beruflich zu verändern, dass sie da nicht alleine sind.
00:07:54: Das ist uns auch ganz wichtig.
00:07:56: Und wie sie es zu uns schaffen.
00:07:58: Also, dass sie überhaupt erfahren, dass es den Waff gibt.
00:08:01: Weil, wie wir vorhin gesagt haben, es gibt den Waff schon seit ... Aber es gibt noch immer Menschen, die vom Waffen noch nichts gehört haben, vielleicht weil sie gerade erst nach Wien gekommen sind oder vielleicht weil sie in ihrer Erwerbsbiografie noch nicht.
00:08:16: das Bedürfnis oder die Notwendigkeit hatten, eben eine Weiterbildung zu machen oder nicht die Branche wechseln mussten.
00:08:23: Aber ganz wichtig ist uns zu sagen, es gibt diese Möglichkeit, es gibt Unterstützung.
00:08:27: Man kann eben kostenlose Beratungen in Anspruch nehmen.
00:08:31: Man kann in unterschiedlichen Bereichen sich ständig auch beruflich weiterentwickeln.
00:08:35: Also wir haben teilweise super Beispiele von Menschen, die seit zehn Jahren beim Wafs sind, immer wieder mit unterschiedlichen Anliegen, sei es sie haben mit einem Deutschkurs.
00:08:45: angefangen, dann möchten Sie einen Abschluss nachholen, dann möchten Sie eine Weiterbildung machen, weil Sie merken, okay, Sie haben Nachholbedarf im Bereich Digitalisierung und das ist total spannend, einfach diese Menschen zu begleiten.
00:08:59: und diese Botschaft ist für uns sehr wichtig, dass wir inspirieren, dass wir Mut machen und dass wir auch zeigen, was es für unterschiedliche Möglichkeiten gibt in Wien, um sich beruflich weiterzubilden.
00:09:12: Und im Zuge dessen habt ihr dann nicht wieder Mary, die Soap konzipiert, weil ich gemerkt habe, das ist ein mögliches Format, was erreichen kann.
00:09:22: Wie war da der Prozess?
00:09:26: Der hatte durchaus eine Vorgeschichte.
00:09:28: Denn im Grunde bieten wir seit vielen, vielen Jahren an ein Angebot, wo quasi Wienerinnen die Möglichkeit haben, in den Pflegeberuf einzusteigen.
00:09:39: Aber mit einer vorhergehenden Ausbildung.
00:09:42: Das funktioniert so.
00:09:44: Ich bewerbe mich auf einen Job, den ich dann in eineinhalb, zwei Jahren antreten werde, weil es, wo ich dann später arbeiten werde, aber mache dann noch der vor der Ausbildung.
00:09:57: Funktioniert im Bereich Pflegeassistenz, funktioniert in vielen anderen Bereichen auch elementar pädagogik.
00:10:05: In den Jahr Jahren, also ab dem Jahr Jahrzehnte, haben wir dieses Angebot auch massiv ausgebaut, weil der entsprechende Pflegebedarf da ist in Wien.
00:10:14: Wir brauchen in Wien bis zum Jahr Jahrzehnte ungefähr neuntausend Pflegekräfte.
00:10:20: Das ist natürlich eine entsprechende Zahl und hängt auch mit der demografischen Entwicklung.
00:10:26: Zusammen.
00:10:28: Im Wesentlichen haben wir dieses Angebot auch immer recht nett beworben.
00:10:32: Das waren schöne Bilder mit Menschen, die älteren Personen rührend die Hand auf die Schulter gelegt haben und sehr viel fürsorglich reingeschaut haben.
00:10:44: Und irgendwie haben wir gemerkt, wer so richtig ziehen tut das dann auch nicht.
00:10:48: Wir haben natürlich unsere Kundinnen bis zu einem gewissen Grade erreicht, aber gerade die nicht, die eigentlich noch nicht so richtig darüber nachgedacht haben, könnte Pflege auch für mich verspannendes sein.
00:11:00: Und im Zuge dessen haben wir immer wieder mal herum gedacht, was könnte man denn eigentlich machen, um Pflege als einen attraktiven Beruf darzustellen und insbesondere die Personen einmal anzusprechen, die jetzt noch nicht wirklich sich mit dem Gedanken gespielt haben, in die Pflege einzustellen.
00:11:19: Kurz
00:11:19: die Frage mit Einwerfen inwiefern Corona dem Pflegeberuf, weil es hat ja sehr viel Awareness dann auch mitgebracht, wie das dem das Berufsbild verändert hat.
00:11:31: Das war natürlich ein... ursächlicher Grund, warum das Thema Pflege zu der Zeit auch etwas mehr in den Mittelpunkt gerückt ist, hat der aber jetzt nicht einen ursächlichen Grund für nicht wieder Married.
00:11:45: Weil der Pflegebedarf bestand vor und besteht auch jetzt.
00:11:48: In unseren ganzen Überlegungen sind dann immer wieder die wesentlichen Elemente von Pflege auch in den Vordergrund gekommen.
00:12:01: Man hat mit Menschen zu tun.
00:12:03: Man hat mit Körperlichkeit zu tun, man hat ab und zu auch mit Konflikten zu tun, mit Beziehungen und so weiter und so fort.
00:12:11: Und das sind im Wesentlichen ganz wesentliche Kernelemente vom Medium Soap Opera.
00:12:18: Im Grunde war es unsere Idee einmal zu sagen, warum probieren wir nicht sowas aus?
00:12:25: Denn wir hatten schon vorher ein bisschen Erfahrung gesammelt mit dramaturgischen Formaten, mit Gemaläre.
00:12:33: insbesondere ganz stark von Influencern gelebt hat, wie dem Satansbrattern und auch heute noch existiert.
00:12:41: Aber es war uns irgendwie wichtig da einen komplett anderen Weg einmal einzuschlagen, den niemand zuvor gegangen ist, weil die klassischen Werbeformate aus unserer Sicht einfach in dem Bereich ausgerätzt waren.
00:12:58: Und das Lustige war, es war auf jeden Fall die Idee der Soap-Opera, da, bevor wir dann auch in die Umsetzung gegangen sind und bin heute noch eigentlich ganz stolz darauf, dass wir uns das getraut haben.
00:13:15: Gab es irgendeine Inspiration oder wie war so der Brainstorming-Prozess, das ihr gemerkt habt?
00:13:21: Das ist das richtige Format.
00:13:23: Da bin vielleicht ich der richtige Sprechpartner, weil ich habe einen meiner besten Freunde, der wirklich ein riesengroßer Lindenstraße-Fan ist.
00:13:34: In dem Fall war
00:13:35: für die jungen Hörer in einem Virkutsausfall.
00:13:40: Das ist die wahrscheinlich legendärste und längst laufende Sob-Opera im deutschsprachigen Raum gewesen.
00:13:46: Er hat in München, glaube ich, gespielt.
00:13:49: So weit ich mich richtig erinnere.
00:13:51: Und der Freund von mir ist sogar zu diversen Drehs angereist und durfte auch einmal als Kompasse mitmachen.
00:13:58: Und in dieser Phase, wo ich überlegt habe, was könnten wir im Bereich Pflege erneuen machen, ist mir das Thema Soap-Opera immer wieder mal in diesem Kontext untergekommen.
00:14:09: Und insofern war wahrscheinlich die Linenstraße und der Freund von mir eine ganz große Inspirationsquelle.
00:14:19: Sehr gut.
00:14:20: Und wie habt ihr den, wer ist Mary?
00:14:23: Also wie habt ihr den Charakter Mary erarbeitet und vor allem, wie habt ihr das Berufsbild dadurch auch emotionalisiert?
00:14:31: Vielleicht darf ich noch einmal ganz kurz was dazu sagen.
00:14:34: Es ist nämlich alles ganz anders gelaufen als bei anderen Kampagnen.
00:14:39: Wir hatten die Idee der Pflegesope und haben die kurz ausgeführt und dann im Zuge eines Ausschreibungsprozesses.
00:14:47: als öffentliche Einrichtung müssen wir natürlich entsprechend vergaberecht konform beschaffen und haben Eine Ausschreibung gemacht, und da muss ich heute noch drüber lachen, wo wir eine Pflege soap opera ein Konzept für eine solche eingefordert haben als Eignungsprojekt.
00:15:07: Und insofern war dieser technische Schritt die Initialzündung für ein Konzept, das uns dann die Agentur auch geliefert hat.
00:15:20: Wo wir wirklich, wie wir das das erste Mal gesehen haben, auch gesagt haben, das ist wirklich so voller Energie und Emotion, dass wir jetzt wahrscheinlich werden.
00:15:29: Das war schon Mary.
00:15:30: Das war schon
00:15:31: Mary.
00:15:32: Genau, so nicht die Schauspielerin, genau, aber eben der Charakter.
00:15:36: Und das war uns auch wichtig, dass wir da eine Hauptdarstellerin haben in dieser Soap, die voller Authentizität und Emotionen ist und auch wirklich die Person hinter dem Pflegeberuf zeigt.
00:15:51: Das war uns ganz wichtig, weil wie wir vorhin noch erwähnt haben, wir haben ja grundsätzlich nicht nur in Wien, nicht nur in Österreich, sondern allgemein oft ein sehr starkes Bild, wie man sich den Pflegeberuf vorstellt.
00:16:03: Und wir wollten mit solchen Klischees oder eher einseitigen Darstellungen so ein bisschen brechen.
00:16:10: Und eine neue Perspektive auch schaffen.
00:16:12: Und Mary ist genau diese Person, die einfach Lust macht, die lustig ist, die... Lust auf diesen Beruf macht und gleichzeitig aber auch zeigt, dass man struggled, dass man Themen hat mit seinen Kollegen und Kolleginnen, dass das Privatleben manchmal auch ein bisschen dazwischenkommt, die eher chaotisch ist, aber die trotzdem einfach diesen Job für sich entdeckt hat und sich da auch sieht, obwohl sie vielleicht nicht auf dem Papier der klassischen Pflegekraft entspricht.
00:16:42: Und genau darum ging es uns, deinen Charakter zu schaffen, der sehr vielfältig ist.
00:16:47: der Facettenreich ist.
00:16:48: Also Mary ist eine DJin oder und sie wünscht sich ein geregeltes Leben und hat sich dann im Pflegeberuf rausgesucht.
00:16:56: und das finde ich auch toll, weil es so nah am Leben ist, wie du eben beschreibst, dieser Clash irgendwie von ihrem vorherigen Leben, mit dem neuen Leben das zu vereinbaren und dann die unterschiedlichen Mentalitäten der Kollegin kommt super gut drüber.
00:17:10: Also ich finde, ihr habt es so spannend aufgedröselt in wirklich kleine Häppchen.
00:17:15: Genau, weil wir auch wussten, dass der Fokus Social Media sein wird.
00:17:20: eben Instagram und TikTok in erster Linie, dann auch YouTube, also vor allem Shorts und da das Hochformat.
00:17:27: Deswegen haben wir von Anfang auch in der Produktion gesagt, es macht total Sinn, dass wir für Social Media produzieren.
00:17:34: Deswegen, vierundzwanzig Episoden, eine Minute.
00:17:37: Es gab auch ein paar, die wir dann zwei geteilt haben, um halt auch immer wieder so einen Cliffhanger zu haben.
00:17:42: Dann hatten wir paar Recap folgen, für diejenigen, die natürlich einfach mitten drinnen.
00:17:47: eine Folge ausgespielt bekommen haben, weil es ist halt nicht wie im linearen Fernseher oder eben wie bei anderen Soaps, dass man weiß, jeden Tag kommt die Fortsetzung, sondern die Leute steigen irgendwann einmal ein und haben dann die Möglichkeit auf YouTube sich das natürlich von vorne bis hinten anzusehen.
00:18:03: Aber es musste auch so funktionieren, dass die einzelnen Episoden auch ein bisschen für sich selbst sprechen.
00:18:09: Was mir besonders an dem ganzen Format auch gefallen hat, ist, Dieses Serienhaft ermöglicht natürlich dann auch aus werbetechnischer oder kommunikationstechnischer Sicht, vierundzwanzigmal Kontaktpunkte, um jemanden in die Story reinzuziehen.
00:18:24: Und das ist ja nicht umsonst so, dass auf Netflix und so weiter und so fort das Thema Serien noch immer gut funktioniert.
00:18:31: Und ich habe mich immer ein bisschen gewundert, warum das auch sehr gut funktionierende Format, das SOPE Opera eigentlich noch nicht auf Social Media Format umgelegt worden ist.
00:18:41: Und in dem Fall war es wirklich aufgelegt.
00:18:44: Und was das Ganze noch besonders unterstützt hat, war, dass wir diese vierundzwanzig Folgen auch so hingekriegt haben, dass jede einzelne Folge klar macht, hier spielt sich es in Wien ab.
00:18:57: Es beginnt mit einem Leckmilch von der Mary und endet mit darf nicht zu viel verraten, aber endet mit dem berühmten Tod in Wien quasi.
00:19:08: Also es ist alles auch zutiefst wienerisch gewesen und das war uns auch wichtig, dass alle wissen, hier handelt es sich um eine Wiener Institution, die Jobs und für Wien anbietet und für Wienerinnen und Wiener aller Herkünfte.
00:19:28: Die Zahlen habe ich eingangs erwähnt, aber letztendlich... Was ist eure Erfolgsquote?
00:19:32: Also wie habt ihr gemessen, dass es wirklich angekommen, vor allem die Message und letztendlich die Umwandlung ins Arbeitsleben?
00:19:42: Da gibt es, glaube ich, zwei Faktoren.
00:19:45: Der erste ist der.
00:19:47: Wir sind erfolgsorientiert in dem Kontext.
00:19:50: und haben ein Monitoring aufgesetzt, das nicht ganz vollständig ist, weil an unserem Angebot sind zwanzig, fünfundzwanzig verschiedene Partner beteiligt.
00:20:00: Also wir werden nicht jeden gemessen haben, der da irgendwie mal reinkommt.
00:20:03: Aber allein die Interessenten und Interessentinnen bei uns haben sich verdoppelt im Vergleich zum Vorjahr.
00:20:11: Und bei den Bewerbungen gerade im Bereich Pflegeassistenz, das ist der Job, den de Mary auch spielt, haben wir im.
00:20:20: In dem Zeitraum haben wir ein Bewerbungsplus von hundert und dreißig Prozent gehabt.
00:20:24: Das haben wir auch wirklich mitverfolgt und das war für uns wichtig zu sagen, auch wir spielen da nicht für die Galerie, sondern wir sind da abschluss- und erfolgsorientiert.
00:20:36: Und das war dann die Altesgruppe, so ungefähr in der Mary auch ist, ich glaube so eine zwanzig, Anfang Grazik, oder?
00:20:42: Ganz sicher so zwischen zwanzig und vierzig ist definitiv der der Kern der Bewerbungen gewesen auch.
00:20:49: Und zum Thema, wie schlägt sich jetzt selber in den Kanälen wieder, kannst du sicher mehr sagen?
00:20:55: Genau, grundsätzlich haben wir bei all unseren Kampagnen eben KPI's, die wir definieren, die natürlich auch damit zusammenhängen, was wir allgemein in der Kommunikation erreichen möchten.
00:21:05: Also ganz wichtig ist uns eben die Reichweite, damit Menschen wissen, dass es den Waff gibt, was für Angebote wir haben.
00:21:12: Das heißt, das ist etwas, das wir ganz stark messen.
00:21:15: Dann Traffic.
00:21:16: Wir möchten eben, dass die Leute auf unsere Landingpage kommen.
00:21:18: Da hatten wir auch, als wir nicht wieder Mary gespielt haben, auf der Landingpage ganz wesentliche Informationen.
00:21:24: Wir haben ja auch zusätzlich zu der Soap, die ja der Kern war, auch noch ganz viele Explainer-Formate rundherum gehabt.
00:21:30: Die haben auch sehr gut performt.
00:21:32: Also die waren tatsächlich unter den Top drei, was eben die Interaktion betrifft.
00:21:38: Also das waren dann Experien.
00:21:39: und Expertinnen aus dem Pflegeberuf, die einzelne Pflegeszellen aus der Soap kommentiert haben und das eben dann auch verknüpft mit ihrem echten Arbeitsalltag.
00:21:50: Das war ganz spannend, hat auch sehr gut funktioniert und natürlich auch die Seitenansichten.
00:21:55: Also wir haben uns dann angeschaut auf der einen Seite Traffic auf den Social Media Kanälen.
00:21:59: Und dann auch, wie viele Personen haben dann tatsächlich, waren dann auf unserer Landingpage und da war das in dem Zeitraum, forty-fünfzigtausend Seitenansichten, was sehr gut ist und was uns auch einfach zeigt, dass die Personen, die SOAP gesehen haben, einerseits, aber andererseits dann auch geklickt haben und dann auch auf der Landingpage waren, dort auch eine gute Verweildauer hatten und sich eben die Infos rausgesucht haben.
00:22:22: Und das haben wir gemonitort regelmäßig alle paar Monate und dann eben die finalen Zahlen, damit wir es dann auch vergleichen.
00:22:28: können, wie jetzt auch, wenn wir eben eine zweite Staffel gemacht haben, wie auch in diesem Fall, um sich auch Vergleichswerte zu haben.
00:22:37: Mega.
00:22:37: Und wie, wenn wir nochmal zum Anfang gehen, wie viel Überzeugungsarbeit musstet ihr intern zum Beispiel auch leisten, weil das sehr relativ, also ist das wahrscheinlich eure größere Kampagne bis dato gewesen oder ist das zumindest im digitalen vielleicht?
00:22:50: Es war sicher die mit dem höchsten Produktionsaufwand und das muss man ja auch intern einmal erklären, dass man eine Serie treten möchte.
00:23:02: Mein Chef hat es irgendwie angenommen und gesagt, ich vertraue dir da, macht, macht das.
00:23:10: Spaß beiseite.
00:23:11: Man braucht natürlich das Becking aus dem Haus und wir haben da wirklich mit einem sehr innovationsfreudigen Team im Waff zusammengearbeitet.
00:23:21: Auch unser Chef hat uns da gesagt, macht, ich vertraue euch da.
00:23:27: Wir konnten auch das ganze Umfeld entsprechend mit einbeziehen.
00:23:32: und da gab es natürlich Momente, als wir zum Beispiel das erste Probescreening hatten mit einer Runde von wirklich hochkarätigen Pflegeeinrichtungen.
00:23:45: Und als das letzte Video dann zu Ende war und kurze Stille und die dann gesagt haben, ja, das ist wirklich super.
00:23:54: Da ist dann schon ein Stein von unserem Herzen gefallen.
00:24:00: Also es war sehr wichtig, dieses Projekt auch gut im Umfeld einzubetten.
00:24:06: Das ist definitiv der Fall gewesen.
00:24:09: Wie habt ihr das geschafft, dass ihr immer so diesen Spagat zwischen Humor und dann wirklich realitätsnähe wirklich vereinen?
00:24:18: Das wirkliche Erfolgsrezept war, dass wir auf der einen Seite Die Soap als Türöffner mit vielen Übertreibungen und viel Witz und Humor, aber auch der notwendigen Ernsthaftigkeit.
00:24:29: Das war uns wichtig, dass die Pflegeszenen dort drinnen qualitätsgesichert sind, dass wir den Pflegeberuf wirklich respektvoll behandeln.
00:24:37: Auf der anderen Seite diese Erdung über die Explainer-Formate, dass es immer auch die valide Info dazugegeben hat.
00:24:47: Wie schaut das in der Realität aus?
00:24:50: Und so ist es, glaube ich, ganz gut gelungen, auch die Partnerinnen und Partnerinnen am Boot zu holen, weil sie gesehen haben, das ist nicht nur Klamauk, sondern da geht es wirklich um das Erschließen neuer Zielgruppen und die werden auch mit validen Infos versorgt.
00:25:08: Wie hat die Zusammenarbeit mit der Agentur ausgesehen?
00:25:10: Also, ihr habt gestartet mit der Ausschreibung, da habt ihr schon mal alles zu Papier gebracht, sozusagen so als Grundkonzept, was ihr euch vorstellt.
00:25:17: Dann gab es die Einreichung, ihr habt euch für die Erfolgsversprechendste Variante entschieden.
00:25:24: Wie ging es dann weiter mit Storytelling, Casting?
00:25:27: Wie schaut so ein Prozess aus?
00:25:30: Das Drehbuch wurde dann eben auch von der Agentur geschrieben.
00:25:34: Und parallel dazu haben wir das natürlich auch intern, weil uns das auch sehr wichtig war, zu sehen, wie viel Fiktion und wie weit darf die Fiktion gehen.
00:25:45: Also da einfach ein sehr schmaler Grad.
00:25:48: das auch Qualitätszusichern und einfach zu schauen, dass halt vor allem alles, was die Ausbildung betrifft, wie diese aufgebaut ist in den Dialogen beispielsweise oder auch in den Schauplätzen, dass das schon mit der Realität auch zusammengeht, weil das ist dann sehr schwer, das aufzulösen.
00:26:03: Andere Dinge kann man leichter auflösen, aber das war uns ganz wichtig in diesem kreativen Prozess, dass wir ihnen natürlich diese Freiheit lassen, der Kreativität, aber das trotzdem so für uns freigegeben haben, dass es gut passt, weil wir das ja natürlich auch unter so in unterschiedlichen Situationen auch gut vertreten mussten.
00:26:22: Also so, dass man sagen kann zum Beispiel, am Dreh gab es eine Pflegeberatung, die gesagt hat, der Handgriff, das ist unheimlich sicher.
00:26:28: Genau.
00:26:29: Das war uns total wichtig.
00:26:30: Da haben wir wirklich geschaut vorab, also nachdem wir das finale Drehbuch hatten, wo und wann diese Pflegeszenen gedreht werden.
00:26:38: Und dann hatten wir immer ein, zwei Experten-Expertinnen, die dann auch diese Explainer-Formate gemacht haben und die dann auch... während des Drehs vor Ort waren und dann teilweise mit den Schauspielern, mit den Schauspielerinnen diese Handgriffe einfach so lange geübt haben bzw.
00:26:54: dann auch korrigiert haben, bis die wirklich tip top gesessen sind.
00:26:57: Also das war uns ganz wichtig.
00:26:59: Und das Casting wurde auch von der Agentur durchgeführt, da gab es dann Vorschläge, eben beispielsweise für die Hauptdarsteller, Darstellerinnen, aber dann auch die Schauplätze, zum Beispiel es gibt auch so eine Club Szene, die haben sich dann einfach so Ideen eingebracht und wir haben dann auch gemeinsam mit dem Wiener Gesundheitsverbund haben wir beispielsweise dann auch bei uns im Haus, gibt es auch eine Pflegeschule, so wo Pflegekräfte auch ausgebildet werden und die haben uns dann beispielsweise auch Räume zur Verfügung gestellt, dass wir halt auch da gesehen haben, das sind echte Ausbildungsräume, wie es dann auch in der Soap war.
00:27:43: Also das war uns dann auch wichtig und das war dann auch ein gutes Zusammenspiel.
00:27:47: Und dann war es sehr, sehr knapp getaktet tatsächlich.
00:27:49: Also diese Soap wurde innerhalb einer Woche abgedreht und das war sehr zeitintensiv und wirklich jeden Tag wurde gedreht und da haben wir natürlich auch geschaut, wie können wir das eben auch, was die... die Drehplanung betrifft.
00:28:04: Das war dann auch in der Verantwortung der Agentur, dass sich das dann gut ausgeht.
00:28:08: Dann auch die Koordination innerhalb dieser Drehtage mit den Schauspielern, mit den Schauspielerinnen, mit dem ganzen Kamerateam.
00:28:16: Die waren super professionell und das hat sehr gut funktioniert.
00:28:19: Aber nur so kann man so etwas in so kurzer Zeit auch produzieren.
00:28:23: Anders wäre es dann auch nicht gegangen.
00:28:25: Also, die Qualität ist wirklich irregut.
00:28:29: Man hat das Gefühl, das könnte wirklich auf Netflix oder irgendein anderer Streamingdienst laufen.
00:28:32: Also, da nochmal wirklich Gratulation an euch.
00:28:35: Was würdet ihr sagen, war so der mutigste Moment im Zuge des Projekts.
00:28:40: Also, neben der Idee überhaupt und dem internen Prozess.
00:28:44: Aber das ihr sagt, während der Ausarbeitung gab es so einen Moment, wo wir dachten, okay, da verlassen wir gerade unsere Komfortzone, aber da vertrauen wir unserem Bauchgefühl.
00:28:55: Also der mutigste Moment an und für sich war wirklich der aller Fadeste, das war wirklich der Entschluss zu sagen, wir schreiben so ein Projekt jetzt aus.
00:29:06: Das ist wenig spektakulär, aber es war die Bindung von hohen Produktionsmitteln, wo man sagen muss, da muss man schon sehr überzeugt davon sein, dass das was werden kann.
00:29:20: Und es hat Glücklicherweise funktioniert, aber da haben einige natürlich finanziell auch den Kopf hingehalten.
00:29:27: Ansonsten, der mutigste Moment war, ich weiß nicht, hast du darüber hinaus noch mutigen
00:29:36: Moment?
00:29:37: Nein, ich finde eben das Ganze war mutig.
00:29:40: Also ich kam mich schwer auf eine konkrete Sache.
00:29:45: einen so beschränken, weil ich finde einfach die Tatsache, dass wir das öffentliche Organisation so etwas gemacht haben und das dann auch wirklich super vertreten konnten.
00:29:56: Vor allen anderen Organisationen, mit denen wir sehr eng zusammenarbeiten, das war sehr mutig.
00:30:01: Also ich habe auch sehr oft während des ganzen Prozesses diese Kampagne und die Idee vorgestellt in diversen Runden und hatte da immer das Gefühl so okay.
00:30:11: Wenn ich das geschafft habe, dann sind wir ein Schritt näher und ein Schritt näher.
00:30:14: Also das ist wirklich dieser ganze Prozess, hat uns gezeigt, dass es total wert ist, an Ideen zu glauben und dann noch einfach Dinge durchzuziehen, auch wenn es am Anfang ... etwas unsicher ist, ob das dann überhaupt zustande kommen wird.
00:30:29: Aber es hat uns einfach gezeigt, vorm Nachhinein noch mehr, wie erfolgreich auch diese Soap war und dass es sich eben gelohnt hat, eben durch den ganzen Prozess weiterhin daran zu glauben.
00:30:44: Aber ich möchte zum Thema Mut vielleicht noch was sagen und das auch wieder ein bisschen relativieren.
00:30:49: Wir haben den Luxus gehabt, dass wir da einen Fallnetz auch haben, in dem uns einfach von Geschäftsführer bis rauf zum zuständigen politischen Verantwortlichen alle den Rücken auch freigehalten haben.
00:31:02: Aber wer wirklich Mut hat, das sind die Leute, die wirklich jetzt aufgrund und wir haben jetzt auch Menschen kennengelernt, die aufgrund auch von dieser Sob sich entschlossen haben.
00:31:14: Ich ändere mein Leben und steige in die Pflege ein.
00:31:18: Und das ist wirklich Mut, wo ich sagen muss, Hut ab, weil das ist eine wirklich tiefgreifende Entscheidung.
00:31:26: Und wir freuen uns auch sehr, dass es da wirklich auch ein paar Beispiele gibt, mit denen wir jetzt auch so ein bisschen Follow-up Drehs machen möchten, die aufgrund von der SOAP wirklich gesagt haben, das war mit ein Faktor, dass ich jetzt in diese Pflegeausbildung eingestiegen bin.
00:31:42: Mega.
00:31:42: Weil das wäre auch meine nächste Frage gewesen.
00:31:44: Wie war die Resonanz, also die Emotionale vor allem?
00:31:46: Also wir reden immer von Zahlen und so weiter, aber letztendlich ist ja das Emotionale dahinter das Entscheidende.
00:31:51: Und du hast einen Gänsehautmoment schon beschrieben, eben beim Pre-Screening.
00:31:56: Ja, das passt.
00:31:57: Und damit ist schon viel abgefallen.
00:31:59: Und dann kann ich mir vorstellen, dass viele Pflegerinnen sich gesehen gefühlt haben und auch was zum Herzeigen haben, worauf sie stolz sind, wo einfach auch Awareness geschaffen wird für das Berufsbild und das Image auch verändert wird positiv.
00:32:16: Und genau, wie war so die weitere Resonanz?
00:32:20: Habt ihr da noch einzelne schöne Geschichten?
00:32:24: Also wir sind gerade im Kontakt mit einem jungen Mann, der jetzt im Wesentlichen schon, es ist ja jetzt schon ein Zeital her, dass die Mary erschienen ist, ein Finale seiner Berufsausbildung ist als Pflegeassistent und er wird jetzt demnächst die Abschlussprüfung machen und wir haben uns schon angetragen, sobald er diese Prüfung dann in der Tasche hat, stehen wir mit der Kamera vor der Tür und werden seine Lebensgeschichte dann auch einfangen und als Follow-up auch bringen auf unseren Kanälen, weil das muss man immer sagen, Menschen, die das selber durchlebt haben, können natürlich auch am authentischsten und am schönsten selber diese Geschichte auch erzählen.
00:33:11: Und wie war es für euch zum Beispiel, dass ihr den Startpreis unter anderem gewonnen habt?
00:33:15: Also generell in der Branche, wie das aufgenommen wurde, wie ... sich das für euch verändert, dass ihr auch diese Resonanz in der Branche erhalten habt?
00:33:27: Wir sind eigentlich mit relativ wenig Erwartungen zum Staatspreis gegangen.
00:33:32: Wir haben uns irgendwie an einen Tisch ganz hinten gesetzt und haben uns gedacht, einen schönen Abend machen wir uns da, aber eigentlich ohne große Erwartungen, weil sie doch nicht zu dem klassischen PR-Bild entspricht, wollen dann aber wirklich... extrem erfreut und also komplett buff, wie es geheißen hat, der Staatspreis geht an uns und an die Mary.
00:33:58: Also das war wirklich ein Gänsehautmoment für uns.
00:34:01: Das
00:34:01: war echt schon der Moment, eben weil wir es überhaupt nicht erwartet haben, also umso mehr.
00:34:06: Und eben, weil es etwas war, dass jetzt nicht so klassisch PR ist und deswegen war die Überraschung umso größer.
00:34:14: Es war für uns eine sehr schöne Auszeichnung für unsere Arbeit, weil es auch bestätigt hat, dass das total wichtig war, da etwas Neues zu wagen und eben auch diesen Berufsbild, dieses neue Image auch zu geben und Menschen Mut zu machen, dass vor allem Personen, die vielleicht davor gar nicht damit gerechnet haben oder gar nicht daran gedacht haben, in die Pflege einzusteigen, um diese Personen auch zu erreichen und ihnen das Gefühl zu geben, hier sind ganz viele Informationen, hier gibt es Potenzial, hier gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten.
00:34:48: Das ist auch etwas, was uns total wichtig war und das gezeigt hat, dass eben der Pflegeberuf auch in einem ständigen Wandel ist und dass man, wenn man mal anfängt, dann ganz viele unterschiedliche Stationen durchlaufen kann.
00:35:01: Und das auch sehr wichtig ist, das nach außen zu tragen.
00:35:05: Und der Staatspräsident hat uns eben gezeigt, dass sich das auch alles gelohnt hat.
00:35:08: Das war ein sehr schöner Moment, mit dem wir so nicht gerechnet hatten.
00:35:12: Schön.
00:35:13: Was sind denn die Learnings, die ihr aus dem Projekt gezogen habt?
00:35:17: und ihr habt ja schon angeteasert?
00:35:19: Es gibt eine zweite Staffel mit alle lieben Ali, das ist die Elementarpädagogik, gibt uns da gerne einen Einblick und auch wie die erste Staffel die zweite Staffel beeinflusst hat.
00:35:31: Also einmal definitiv ein Learning war, dass das Format an und für sich funktioniert und dass es wert ist, dort das auch weiter einzusetzen.
00:35:42: Ich bin auch jetzt der Überzeugung, dass vielleicht eine dritte oder vierte Staffel auch funktionieren würde.
00:35:49: Die Lindenstraße hatte mehr als tausend Folgen hingelegt.
00:35:53: Aber soweit wollen wir ja noch nicht denken.
00:35:56: Aber an und für sich, glaube ich, war auch ein Learning natürlich daraus, dass trotzdem für die Fortführung auch etwas mehr Raum und Zeit einzuberechnen war.
00:36:08: Und dieses ganz gedrängte Arbeiten war zwar Echt super und alle haben an einem Strand gezogen, aber man merkt, glaube ich, der zweiten Staffel an, dass wir mehr Zeit hatten und auch die Kampagne zur zweiten Staffel war, glaube ich, noch ein Stück besser und durchdachter.
00:36:29: Genau, also wir haben sehr viel auch mitgenommen von der ersten Staffel, was die Formate betrifft und haben da auch geschaut, dass wir das ein bisschen noch breiter machen, dass wir schauen, dass wir uns da einfach mehr im Bereich Engagement, also wir haben auch viel besseres Engagement als wenn ich wieder Mary bekomme, einfach weil auch dieses Thema natürlich, also so wie die Pflege, aber in der Elementarpädagogie auch im Casting haben wir gemerkt, da geht es eben ganz viel um die Arbeiten mit Kindern und die Kinder haben auch in der Soap bei Alle Lieben Alli auch eine große Rolle gespielt und das ist natürlich auch etwas, das Emotionen weckt, das Lustig ist, dass man sich gerne anschaut.
00:37:10: Und aus dem haben wir dann auch einige Formate gemacht, die auch sehr unterhaltsam waren und auch einfach um zu zeigen, was bedeutet überhaupt die Arbeit, das im Limitar-Pädagogin oder Limitar-Pädagogin und da halt Einblicke in diesen Job zu geben und auch ein bisschen dieses noch qualitativ hochwertige, so die Agentur.
00:37:33: Auch alle lieben Ali wurde mit Bettern umgesetzt, hat da auch ein bisschen.
00:37:38: was jetzt die Farben betrifft oder die Musik, haben sie so noch ein paar Schrauben gedreht und geschaut, dass sie das noch ein bisschen lebendiger machen.
00:37:47: Und ich finde, das sieht man, dass da auf jeden Fall einiges an Zeit investiert wurde, um bei alle lieben Ali das noch ein Stück weit noch professioneller zu machen.
00:38:01: Wer ist Ali, stellt ihn mal gerne vor.
00:38:03: und auch der Vergleich zwischen was sind die Herausforderungen in der Pflege und was sind die Herausforderungen in der Elementarpädagogik, die ihr adressiert?
00:38:12: Also Ali ist Heimhelfer in der ersten Staffel und rutscht in der zweiten Staffel durch einen Zufall und durch Verliebtheit quasi in den Beruf der Elementarpädagogik rein.
00:38:27: Und das natürlich nicht aus... Unsere Sicht aus Zufall, sondern aus gutem Grund, weil wir natürlich in Wien auch einen hohen Bedarf haben an Menschen, die in die Elementarpädagogik gehen.
00:38:40: Im Konkreten sind es auch hier fast viertausendfünfhundert Personen bis zwanzig dreißig.
00:38:44: Definieren
00:38:45: wir mal Elementarpädagogik.
00:38:46: Elementarpädagogik ist im Wesentlichen der pädagogische Beruf im Kindergarten, was man früher unter Kindergärtnerinnen verstanden hat.
00:38:56: Und insofern diese Entwicklungsgeschichte von Ali steht im Fokus der zweiten Staffel, aber auch Mary kommt hier vor.
00:39:06: Wir haben das Ganze eher thematisch erweitert um das Thema... Kindergarten.
00:39:12: Und es war gut aus unserer Sicht auch, dass wir das Ursprungsdema Pflege nicht komplett rausgenommen haben, sondern das Ganze hat sich wirklich sehr gut ergänzt.
00:39:23: Und da war nochmal ein großes Danke an alle, die am Drehbuch, am Cast und so weiter und so fort beteiligt waren, auch an die Regisseurin, die Hannah Mattis, dass das alles so wirklich kompakt vorgeführt werden konnte und am Schluss wirklich Sinn ergeben hatte.
00:39:42: Eine Sache, die ich schon raushöre oder die sehr präsent ist, ist das Thema Mut.
00:39:47: Was nimmt ihr für eure generelle Öffentlichkeitsarbeit mit, wie ihr den Mut dort integrieren könnt, dass ihr inspiriert und ermutigt?
00:39:57: Mit ganz vielen unterschiedlichen Formaten, die wir immer wieder auch neu gestalten, um Menschen in den Mittelpunkt zu rücken.
00:40:06: Das ist uns ganz wichtig, weil wir uns denken die besten Geschichten erzählen die Menschen selbst.
00:40:13: Indem sie aus ihrer Erfahrung erzählen, sei es jetzt in einem Interviewformat oder wenn wir sie vor Ort in ihrer Arbeitsumgebung besuchen oder wenn sie zum Beispiel bei uns im Podcast zu Gast sind oder... bei einer Veranstaltung eingeladen werden, wo sie eben diese Erfolgsgeschichte erzählen können.
00:40:35: Und ganz wichtig ist uns eben diese Inspiration, die dann diese Personen anderen weitergeben können.
00:40:42: Und das ist komplett egal, ob sie noch am Anfang beim Berufseinstieg sind oder ob sie schon ... mitten drinnen sind und dann umsteigen möchten in einen neuen Job oder in ihrem Job bleiben möchten und sich weiterbilden möchten und dann beispielsweise auch etwas älter sind und dann auch eine Veränderung beruflich machen möchten.
00:41:04: Da gibt es so viele unterschiedliche.
00:41:06: Möglichkeiten und jede Erwerbsbiografie ist unterschiedlich, keiner gleich der anderen.
00:41:12: Und genau diese Vielfalt möchten wir auch in der Kommunikation zeigen, sei es mit den Kanälen, die wir bedienen, sei es mit den Formaten und so wie... Die Pflegesope oder alle lieben Ali zeigt, dass eben diese Vielfalt auf ganz unterschiedliche Art und Weisen erzählt werden kann.
00:41:29: Und das ist das, was wir auch in unsere tägliche Arbeit stecken.
00:41:33: Aber um auf den Kern deiner Frage noch einmal in Punkt der Kommunikation zurückzukommen, so sehe ich es.
00:41:42: Vielleicht den Luxus, den wir haben, Sachen wirklich einmal ausprobieren zu können und dafür auch ein Baking zu haben und nicht gleich die Angst vom Scheitern zu haben.
00:41:54: Das hat uns insofern auch inspiriert, dass wir dann im heurigen Jahr etwas ganz anderes gemacht haben, nämlich ein großes Bildungsfest, die werden mit dreißigtausend Besucherinnen.
00:42:05: Wo ich auch jetzt gesagt hätte, vor fünf, sechs Jahren hätten wir uns über so was noch nicht darüber getraut.
00:42:11: Mittlerweile ist es etwas, wo wir sagen, ja, wir probieren es aus und das Risiko zu scheitern ist natürlich da, aber man kann es minimieren.
00:42:22: Ja, und ihr lebt letztendlich den Mut vor.
00:42:24: Also Gratulation wirklich und schön, dass ihr auch das Feedback und dass ihr etwas zurückbekommt auf unterschiedlichsten Ebenen.
00:42:32: Richtig, richtig gut.
00:42:33: Und eine Abschlussfrage habe ich noch für euch.
00:42:35: Und zwar, stelle euch vor, ihr könnt in ganz Österreich ein Plakat aufhängen.
00:42:40: Was würde auf diesem Plakat stehen?
00:42:42: Das, was mir jetzt eingefallen ist, ist Mut beginnt bei dir.
00:42:47: Weil wir halt eben viel über das Thema Mut sprechen, aber am Ende des Tages werden nicht die einzelne Personen mit der Unterstützung natürlich, also das ist uns auch immer ganz wichtig zu sagen, es gibt ganz viele unterschiedliche Partner in unserer Stadt, aber auch darüber hinaus, die eben Menschen unterstützen.
00:43:04: Aber trotzdem muss der erste Schritt von den Menschen selbst ausgehen.
00:43:08: Ja, sehr schön.
00:43:09: Ich würde ein Plakat aufhängen auf dem, vielleicht in zehn Jahren auf dem Städter.
00:43:15: Jetzt neu die zehnte Staffel von nicht wieder Mary.
00:43:19: Sehr gut.
00:43:20: Das ist doch ein schöner Abschluss.
00:43:22: Danke euch beiden für das Gespräch und wirklich auch an alle Zuhörerinnen, die Staffel eins und zwei noch nicht gesehen haben.
00:43:29: Es ist wirklich leicht zum Schauen, sehr angenehme Kost sagen wir mal so und lohnt sich unglaublich einzuschalten.
00:43:36: Vielen, vielen Dank.
00:43:37: Vielen Dank, dass wir das sein durften.
00:43:39: Danke.
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