Medienarbeit und Journalismus - mit OÖN-Chefredakteurin Susanne Dickstein
Shownotes
PRVA-Vizepräsident Johannes Angerer spricht in dieser Folge mit Susanne Dickstein, Chefredakteurin der Oberösterreichischen Nachrichten über die Zusammenarbeit von PR und Journalismus, die „Do´s und Don´ts“ in dieser Beziehung, sowie die Erfolgsfaktoren und Zukunftsperspektiven beider Branchen. Es geht in dieser Folge weiters um mögliche Einflussnahmen auf die Unabhängigkeit des Journalismus, Digitalisierung, Fake News und um Karrieren von Frauen im Medienmanagement.
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00:00:10: Herzlich willkommen zum Jubiläums-Podcast des Public Relations Verbandes Austreer PAVA.
00:00:15: Wir feiern dieses Jahr unser Fünfzig-Jahr Jubiläum mit einer Podcastreihe und heute haben wir uns das Thema Medienarbeit das Thema vorgenommen und wir sind hier im wunderschönen Linz bei Sonnigen Wetter und wenn wir in Linz nur das Thema Medienarbeit haben, dann kommen wir natürlich nicht an den oberösterreichischen Nachrichten vorbei.
00:00:33: und da freue ich mich sehr, dass unsere heutige Gesprächspartnerin Susanne Dickstein, Chefredakteurin der oberösterreichischen Nachrichten ist.
00:00:40: Herzlich willkommen Susanne.
00:00:42: Vielen Dank.
00:00:43: Freu mich sehr, dass ich heute zu Gast sein darf.
00:00:45: Mein
00:00:45: Name ist Johannes Anger.
00:00:46: Ich bin Vizepräsident des BAVA und für die Kommunikation der Medien verantwortlich.
00:00:51: Und ich werde mit Susanne Dickstein heute über Medienarbeit, über PR sprechen.
00:00:55: Und Susanne Dickstein ist hier die bestmögliche Gesprächspartnerin, würde ich sagen, den Sie kennt, beide Seiten.
00:01:00: Susanne Dickstein hat Handelswissenschaft an der Universität Linz studiert, war dann Wirtschaftsredakteurin sechs Jahre lang bei den oberösterreichischen Nachrichten, hat sich schon während des Studiums für Journalismus interessiert, hat also wirklich das Thema Journalismus als Leidenschaft, hat dann aber in die PR-Seite gewechselt und war von vier bis zweitausend elf die Leiterin der Unternehmenskommunikation bei der MIEBA AG, einem familiengeführten Industrie- und Technologieunternehmen mit aktuell siebentausendfünf.
00:01:31: Dann ist sie zurückgekehrt zu den euroösterreichischen Nachrichten und war dort zehn Jahre lang stellvertretender Ressortleiterin der Wirtschaft.
00:01:38: Und seit Jahrzehntzweiundzwanzig ist Susanne Diggstein, Chefredakteurin.
00:01:42: Ihre Hauptagenten dort sind unter anderem auch Digitalisierung, Nachwuchsförderung und Lokalisierung.
00:01:48: Und das Schöne ist, dass Jubiläumsjahr ist nicht nur für den PRVA.
00:01:51: auch die oberösterreichischen Nachrichten feiern.
00:01:53: Jubiläum und die sind wesentlich älter.
00:01:54: Ihr habt ja auch nicht dieses Jahr in unterzechzig Jahren Jubiläum und ihr habt eine sehr erfolgreiche Bilanz, wie man auch beobachten konnte, gemacht.
00:02:03: Um gleich meine Einstiegsfrage, liebe Susanne, was machen die oberösterreichischen Nachrichten so gut, besser als andere, dass mir auf diesen sicherlich nicht ganz einfachen Medienmarkt hier gut justiert kann.
00:02:15: Vielen Dank für diese Einleitung, Johannes.
00:02:18: Wir feiern heuer tatsächlich ein stolzes Jubiläum, nämlich einhundertsechzig Jahre oberösterreichische Nachrichten mit Tagespost.
00:02:26: Also kurz zur Erklärung, das sind einmal achtzig Jahre Tagespost, gegründet, achtzehnthundertfünfundsechzig.
00:02:33: Das war die Vorgängerzeitung der oberösterreichischen Nachrichten.
00:02:36: Und dann nach dem Zweiten Weltkrieg durften die oberösterreichischen Nachrichten wieder von privater Hand.
00:02:44: herausgebracht werden und sind zurück quasi in die Herausgeberfamilie gekommen.
00:02:49: und so ist dieses Jubiläum zustande gekommen.
00:02:53: Du sagst es zu Recht, irgendwas müssen wir richtig gemacht haben, nachdem es uns so lange gibt.
00:02:59: Das ist natürlich zum einen unseren wirklich unseren treuen Leserinnen und Lesern zu verdanken.
00:03:03: Wir haben eine unglaubliche Reale und treue Leserfamilie bei den oberösterreichischen Nachrichten.
00:03:10: Ich glaube, das, was unsere Leserinnen und Leser schätzen, das ist das, dass wir unseren marken Kern nie aus den Augen verloren haben.
00:03:18: Wir sind die Zeitung... für Oberösterreich, für die Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher.
00:03:26: Wir konzentrieren uns auf das Bundesland, sind die Heimat der Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher und geben ihnen damit auch eine Stimme, die weit über die Landesgrenzen hinausgehört wird.
00:03:41: Ich habe noch ein Thema, wir beide haben uns kennengelernt, das ein ganz besonderes ist beim ComCon, das ist der Kommunikationskongress, den der BfA gemeinsam mit der Austria-Presse-Agentur.
00:03:52: Ausrichtet.
00:03:54: Und dort gab es eine Runde der Chefredakteurinnen.
00:03:56: Und das Schöne und das Besondere an dieser Runde war, dass es dort bei den Chefredakteuren in kein Sterndal und kein großes Binneni gegeben hat, auch keinen Doppelpunkt.
00:04:04: Es waren wirklich fünf Chefredakteurinnen da.
00:04:07: Das wäre vor einigen Jahren noch undenkbar gewesen.
00:04:10: Du bist an der Spitze eines großen Zeitungsunternehmens.
00:04:13: In vielen anderen Unternehmen wäre das nicht möglich, fünf Top-Lieder weiblich hier auf ein Podium zu bringen.
00:04:20: Man spricht von der gesernen Decke.
00:04:21: auch bei den Universitäten ist die Situation, wie ich ganz besonders weiß, auch noch schwierig.
00:04:28: Was ist, warum klappt das in der Medienbranche?
00:04:30: Was macht es, dass in der Medienbranche Frauen große Karrieren machen können?
00:04:35: Also in der Medienbranche haben wir tatsächlich so in den vergangenen fünf Jahren diese filzitierte, geserne Decke Durchstoßen zertrümert, könnte man so sagen, es gibt mittlerweile in vielen, viele Redaktionen dieses Landes werden von Frauen geführt und wenn wir einander treffen und uns austauschen, scherzen wir ganz gerne, dass jetzt, wo es schwierig ist in der Medienbranche, jetzt wir Frauen ran dürfen.
00:04:59: Aber Scherz beiseite, es ist für mich eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass Frauen Zeitungsredaktionen an Medienredaktionen führen.
00:05:07: Redaktionen waren immer schon, sage ich, ungefähr fünfzig Prozent, also sehr ausgeglichen, was Männer und Frauen angeht.
00:05:14: Insofern ist es eigentlich nur eine Logik, dass auch Frauen redaktionen führen.
00:05:18: Und ich sage es auch ganz ehrlich, ich mache da auch keine so... große Sache daraus.
00:05:23: Ich mache mir da keine großen Gedanken.
00:05:25: Ich werde sehr oft darauf angesprochen.
00:05:27: Für mich ist das eigentlich etwas ganz Normales.
00:05:30: Ich bin in einem sehr... Gleichberechtigten sie offenem Elternhaus aufgewachsen, meine Eltern waren beide, also Mutter und Vater, Berufstätig.
00:05:39: Ich habe einen älteren Bruder, der genauso selbstverständlich wie ich schon vor Jahrzehnten den Geschirrspüler eingeräumt hat und den Mist hinuntergetragen hat und der hat das genauso unwillig gemacht wie ich.
00:05:50: Also insofern ist das für mich Gleichberechtigung, eigentlich eine Selbstverständlichkeit und auch die logikwen Redaktionen weiblich besetzt sind, dass sie irgendwann auch von Frauen geführt werden.
00:06:02: Komm mal zur Rolle von PR.
00:06:04: Wie ist das heutzutage?
00:06:06: Du bist es doch einige Zeit, Schäferdecktein war vorher auch in stellvertretender Ressortleiterin und kennst vor allem die Seite der Corporate Communications, der Unternehmenskommunikation.
00:06:16: Wenn du auch zurückblickst auf die letzten Jahre, hat sich etwas verändert.
00:06:19: Wie kommen die oberösterreichischen Nachrichten?
00:06:22: Wie kommen die hauptsächlich zu ihren Themen?
00:06:24: Läuft es über Agenturen?
00:06:25: Welche Rolle spielen PR-Agenturen und PR-Abteilungen von Unternehmen?
00:06:29: Werden diese Themen von euch aufgenommen?
00:06:31: Vielleicht kannst du unser Bilus erzählen.
00:06:33: Also es ist ganz generell ein sehr bunter Mix, wie wir zu den Geschichten kommen.
00:06:37: Das ist zum einen natürlich durch eigene Recherchen, eigene Ideen.
00:06:41: Ich sage dazu immer ganz gern, die Geschichten liegen in Wahrheit auf der Straße.
00:06:45: Man braucht sie nur aufheben.
00:06:47: Es sind natürlich zum Teil Pressekonferenzen offizielle Termine und dann ist das, was den Journalismus auszeichnet oder gute Journalistinnen und Journalisten auszeichnet, ein gutes Netzwerk haben.
00:06:59: Und innerhalb dieses Netzwerks tauscht man sich aus.
00:07:02: Und zu diesem Netzwerk gehören auch PR-verantwortliche PR-Agenturen, die sind ein wichtiger Teil.
00:07:08: Und für mich entscheidend ist, dass dabei jeder seine Rolle kennt und die man auch so lebt.
00:07:15: Und entsprechend kann man sich dann auch, wenn jeder seine Rolle kennt und versteht, kann man sich auch gut verstehen.
00:07:22: Ist es so, dass ihr zu viel Presse-Aussendungen bekommt?
00:07:26: Ist es so, dass PR-Leute lästig werden können?
00:07:29: Hat sich da etwas geändert in der letzten Zeit, seit ihr ausreichend versorgt mit PR-Material sozusagen?
00:07:35: Oh ja, wir sind ausreichend versorgt.
00:07:37: Ich glaube, wir bekommen hunderte.
00:07:39: Wenn ich jetzt wirklich über alle Ressorts gehe, von der Politik bis zum Sport, von der Wirtschaft bis zur Kultur, dann bekommen wir hunderte Aussendungen an einem Tag.
00:07:49: und die Aufgabe des Journalisten ist, aus dieser Flut an Informationen das Relevante herauszufiltern, selbstverständlich.
00:07:57: Und die Kunst für die PR-Verantwortlichen ist natürlich in dieser Flut, in dieser Fülle, dann auch mit ihren Botschaften, mit ihren Informationen durchzudringen.
00:08:07: Und das ist sicherlich schwieriger geworden.
00:08:11: Ist es auf der anderen Seite so, dass deiner Meinung nach die PR wichtiger geworden ist?
00:08:15: Man spricht sehr oft, ist die Rede davon, im Journalismus wird das Personal ausgetönt, immer weniger Journalisten stünden einen ganzen Armeen von PR-Verantwortlichen gegenüber.
00:08:27: Wie siehst du das?
00:08:28: Also das ist schon so.
00:08:30: Es gibt Politiker, deren PR-Stäbe größer sind als meine gesamte Innen- und Landespolitik-Redaktion.
00:08:35: Ja.
00:08:36: Das ist schon durchaus eine Herausforderung.
00:08:39: Ich würde ganz generell sagen, die PR ist professioneller geworden.
00:08:44: Sie steht natürlich, so wie die Medien selbst auch vor der Herausforderung, eine Vielzahl an Kanälen zu bespielen.
00:08:51: Und so wie ich es vorhin schon gesagt habe, dann trotzdem noch mit ihrer Botschaft, mit dem Kunden ihrer Kundin dann durchzudringen und sich Gehör zu verschaffen.
00:09:03: Was macht aus deiner Sicht gute Preissearbeit aus?
00:09:07: und gibt es etwas, wo du sagen willst, bitte lasst die Finger davon, liebe PR-Leute, gibt es klassische Fehler, die dir auch immer wieder begegnen?
00:09:15: Also was macht gute PR-Arbeit aus, sie ist nicht marktschreierisch.
00:09:19: Das ist etwas, wovon ich auch jedem abrate, sondern sie ist sachlich, sie konzentriert sich auf das Wesentliche.
00:09:30: Auch der Glaube, man müsste sich jetzt als PR-verantwortlicher verhabern mit den Journalisten.
00:09:35: Das halte ich für einen schweren Fehler.
00:09:36: Davon halte ich ganz generell nichts.
00:09:39: Diejenigen sind gute PR-verantwortliche, die verstanden haben, dass sie eine Dienstleisterfunktion haben und die entsprechend auch dann rasch auf die Bedürfnisse der Journalistinnen und Journalisten reagieren.
00:09:53: Stichwort Verhaberung ist es nicht gerade im regionalen Bereich, doch ein bisschen verlockern, wenn man sich bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder trifft und kennt, dass mein Vertrauensverhältnis aufbaut, das letztlich dann die professionelle Zusammenarbeit zumindest beeinflusst.
00:10:07: Ein Vertrauensverhältnis ist ja gut im Sinne von, man weiß, dass man einander vertrauen kann, wenn man nachfragt, dass man nicht angelogen wird.
00:10:16: Vertrauen bedeutet jetzt nicht per se, dass man sich verhabert.
00:10:19: Ich sehe, dass auch im regionalen Bereich weniger gefährlich als am Wiener Paket, wenn ich darüber nachdenke.
00:10:28: Nein, es geht darum.
00:10:29: Journalismus hat natürlich eine Nähe immer zu den Mächtigen im Land, zu den Entscheidern im Land.
00:10:36: Wechselspiel immer zwischen Nähe und Distanz, eine Gradwanderung in gewisser Weise.
00:10:42: Man braucht einander und gleichzeitig muss man ganz klar wissen, wo die Grenzen sind.
00:10:47: Und ich finde, das funktioniert gut, wenn die jeweilige Seite der Journalist aber auch das Gegenüber seine Rolle und seine Grenzen kennt.
00:10:56: Hast du es schon erlebt, dass PR verantwortlich ist?
00:10:59: Du hast die Politik genannt, aber vielleicht auch auf der Wirtschaft in irgendeiner Form Druck ausgeübt haben, um eine Geschichte, einen entsprechenden Spin zu geben oder einfach zu positionieren.
00:11:10: Ist das schon da gekommen?
00:11:13: selten.
00:11:14: Das ist eher so eine Mehr, dass so oft Druck ausgeübt wird.
00:11:19: Ja, es ist schon, natürlich ist es schon vorgekommen, aber und ich sage auch, manchmal ist es ja gar nicht Druckersüben, sondern manchmal ist es dann einfach eine Kritik an einer Berichterstattung, wo ich dann schon sage, wir Medien haben ja die Wahrheit nicht gepachtet.
00:11:33: Wir hinterfragen uns dann noch einmal kritisch, prüfen das.
00:11:36: Wenn wir der Meinung sind, wir hätten einen Fehler gemacht, würden wir das korrigieren.
00:11:41: Wenn wir zu über Zeugung kommen, das ist so richtig, wie wir das gemacht haben, dann bleiben wir selbstverständlich auch dabei.
00:11:49: Und ich muss sagen, ich habe auch das Glück oder wir bei den Oberösterreichischen Nachrichten haben auch das Glück, dass wir einen starken Herausgeber haben, der uns immer den Rücken freihält, der uns auch stärkt.
00:12:01: Das ist natürlich ein Luxus in Zeiten wie diesen, den auch nicht jede Redaktion hat.
00:12:08: Kommen wir zum Thema Digitalisierung und Social Media.
00:12:13: Die Welt der Kommunikation hat sich sehr getreten in den letzten Jahren.
00:12:16: Digitale Kommunikation, Social Media ist immer wichtiger geworden.
00:12:20: Wie siehst du das aus Sicht der Leiterin einer Zeitungsredaktion?
00:12:25: Hat sich die klassische Medienarbeit dadurch verändert, ist sie weniger wichtig geworden im Vergleich zu anderen?
00:12:31: Wie geht man auch als Medienunternehmen mit Social Media um?
00:12:35: Es ist zweigeteilt.
00:12:37: fange ich mal damit an, was hat sich gehindert.
00:12:40: Es müssen Zeitungsredaktionen sind schneller geworden, wir müssen schneller arbeiten.
00:12:45: Wir haben gelernt, dass wir Geschichten über den Tag erzählen.
00:12:50: Wir haben gelernt, dass wir viel stärker überlegen, wer ist die Zielgruppe, wer ist die Leserin, der Leser, der Hörer, wen erreichen wir über welchen Kanal.
00:13:00: Und es ist schon faszinierend, als jemand, der seit Jahrzehnten in der Branche ist, der als junger Mensch hier zu arbeiten begonnen hat, wo die Tageszeitung immer ein schnelles Medium war.
00:13:10: Und heute sage ich, dass die Tageszeitung in dem Konzert unserer Medien das langsamste Produkt ist.
00:13:18: Das ist schon faszinierend.
00:13:20: Mir ist aber schon auch sehr wichtig zu betonen, was hat sich nicht geändert und was wird sich für die österreichischen Nachrichten auch nie ändern?
00:13:28: Nämlich, dass journalistische Standards eingehalten werden.
00:13:33: Wer in meinem Team arbeitet, beherrscht das journalistische Handwerk.
00:13:37: Und das darf auch nicht zu kurz kommen, auch wenn es schnell gehen muss.
00:13:40: Im Zweifelsfall sind wir dann eben eine Viertelstunde später dran als andere.
00:13:44: Dafür ist die Information überprüft und valide.
00:13:47: Das ist mir ganz wichtig.
00:13:48: Und ich gehe auch immer, ich bin sehr viel in Schulen unterwegs und spreche vor Schülerinnen und Schülern.
00:13:53: Und da ist mir immer ganz wichtig, dass ich ihnen eine Botschaft mitgebe.
00:13:58: Nämlich soziale Medien sind vieles.
00:14:00: Das sind Informationskanäle, das sind Werbeplattformen, das ist eine Plattform für Selbstdarsteller, aber eines findet in den sozialen Medien nicht statt und das ist Journalismus.
00:14:13: Du hast es schon angesprochen.
00:14:15: Qualität, Fake News, Social Media haben auch sehr viele Fake News gebracht.
00:14:20: Es gibt diese klassische Rolle der Gatekeeper-Funktion nur mal im Journalismus, aber leider nicht in der Social Media-Welt.
00:14:27: Tragen PR und Journalismus da eine ganz besondere Verantwortung?
00:14:32: Johannes, ich denke, Journalismus ist immer schon einer der verantwortungsvollsten Berufe in der Gesellschaft gewesen.
00:14:39: Ich habe als junge Journalistin gelernt, dass man demütig seinen Leserinnen und Lesern gegenüber ist und kritisch den Mächtigen gegenüber und das Tun der Entscheidungsträger auch hinterfragt.
00:14:51: Das finde ich ganz wichtig.
00:14:54: Viele Qualitätsmedien sind ja auch dazu übergegangen, Faktenchecks anzubieten, um Lügen ganz gezielt zu entlarven.
00:15:02: Auch wir machen das.
00:15:04: Da muss man aber dann schon feststellen, dass man einen gewissen Prozentsatz der Bevölkerung selbst mit Faktenchecks nicht erreichen wird und zu denen auch nicht durchdringen wird.
00:15:15: Das ist trauriger bei einer Tatsache.
00:15:18: Das kann ich aus Sicht der Wissenschaftskommunikation nur bestätigen.
00:15:21: bei den Themen, wo es um Gesundheit geht, wo es um Wissenschaftscapsis geht, gibt es auch einen Prozentbereich geben, den man einfach nicht erreichen kann und mit dem wird man leben müssen.
00:15:31: Machen wir noch einen Blick zuletzt in die Zukunft.
00:15:33: Versuchen wir ein bisschen, Zukunftsbilder unserer Branche aufzuzeigen.
00:15:37: Was tut sich in den Oberösterreichischen Nachrichten nach in der Zukunft?
00:15:40: Wo sehst du die Oberösterreichischen Nachrichten in ein paar Jahren?
00:15:43: Wie siehst du den Journalismus?
00:15:44: Generell, wie wird sich der entwickeln?
00:15:46: Ich bin ja generell eine Optimistin.
00:15:50: Und muss sagen, ich halte auch überhaupt nichts von diesem Untergangsgesang, der angestimmt wird in der Branche.
00:15:57: Ich finde, die Medienbranche ist schon ein Weltmeister darin, sich selbst klein zu machen und schlecht zu reden.
00:16:03: Ich drehe jetzt mal den Spieß um, weil diese Schlechtreden und Schwarzmalen hören wir oft genug.
00:16:08: Ich drehe den Spieß jetzt einmal um.
00:16:10: Dank Digitalisierung ist der Radius der Oberösterreichischen Nachrichten so groß geworden wie nie zuvor.
00:16:16: Wir erreichen so viele Menschen, wie wir uns nie hätten denken können.
00:16:20: können, pro Woche Millionen Menschen, die auf unserer Homepage sind, wir bespielen Kanäle von einem eigenen Digitalradio online, UNTV, bis hin zu Podcasts.
00:16:32: Und zu Print, das sage ich auch ganz bewusst.
00:16:34: Wir haben da einen anderen Zugang als manche andere Redaktion.
00:16:37: Ich bin überzeugt davon, dass auch Print noch in den kommenden Jahren seine Berechtigung haben wird.
00:16:43: Man muss halt wissen, wen man über welchen Kanal erreicht.
00:16:47: Aber ich bin überzeugt davon, dass die Zeitungen sowie die Oberösterreichischen Nachrichten Zukunft haben und dass der Lesermarkt immer wichtiger wird.
00:16:56: Und wenn wir einen Blick auf die Zukunft der PR machen, was würdest du dir von den PR-Leuten in der Zukunft erwarten, erhoffen, erwünschen?
00:17:04: Also ich muss sagen, ich habe ja im Laufe meiner Karriere immer wieder und viel Kontakt auch mit PR-Verantwortlichen gehabt und ich muss sagen, mit denen, mit denen ich zu tun hatte, die haben einen, die machen einen guten Job, die machen einen seriösen Job und ich wünsche mir einfach, dass sie diesen Weg auch konsequent weiter fortsetzen.
00:17:26: Hast du ganz zuletzt noch einen Tipp für PR-Nachwuchskräfte, den Sie auf Ihrer Karriere beherzigen sollten?
00:17:33: Also ich habe den Tipp, den ich jungen Menschen immer gebe, nämlich wenn du dir einen Beruf aussuchst, mach etwas, das du gerne machst, das du mit Leidenschaft machst, weil dann machst du es richtig gut.
00:17:45: Ich danke dir vielmals für das Gespräch, liebe Susanne.
00:17:47: Man hört, du machst deinen Beruf mit Leidenschaft, wäre ich noch Journalist, würde ich gerne in deinem Team arbeiten.
00:17:52: Schönen Dank.
00:17:52: Kannst jederzeit anfangen, danke dir.
00:17:54: Ich werde es mir überlegen.
00:18:06: Dieser Podcast wurde produziert von WePod it.
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